
Die Rolle des Darmmikrobioms
Schätzungen zufolge besteht das menschliche Mikrobiom aus rund 38 Billionen Mikroben, von denen sich die meisten im Dickdarm befinden.1
Das Darmmikrobiom erfüllt viele wichtige Funktionen, wie zum Beispiel:1
- Fermentation von Nahrungsbestandteilen und Freisetzung mikrobieller Metaboliten (z. B. kurzkettige Fettsäuren)
- Vitaminsynthese (z. B. Vitamin K und B-Vitamine)
- Produktion von Neurotransmittern (z. B. Serotonin, Dopamin, GABA)
- Immunmodulation (z. B. Entwicklung sowohl der angeborenen als auch der adaptiven Immunität)

Auswirkungen auf Gesundheit und Krankheit
Das Darmmikrobiom beeinflusst die menschliche Gesundheit sowohl direkt als auch indirekt. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass das Darmmikrobiom im Zusammenhang mit der Entstehung von Krankheitenstehen kann.
Das intestinale Mikrobiom beeinflusst die menschliche Gesundheit auf vielfältige Weise – sowohl direkt durch metabolische und immunmodulatorische Effekte als auch indirekt über die Interaktion mit anderen Organsystemen. Zahlreiche Studien belegen eine Assoziation zwischen der Zusammensetzung des Mikrobioms und verschiedenen Krankheitsbildern. Früh erkennbare mikrobielle Muster, die mit bestimmten Erkrankungen einhergehen, eröffnen Perspektiven für neue diagnostische und therapeutische Ansätze. Die Zusammensetzung des intestinalen Mikrobioms ist interindividuell stark variabel – sowohl im gesunden als auch im erkrankten Zustand. Ein allgemein akzeptiertes Referenzprofil für ein „gesundes“ Mikrobiom existiert bislang nicht.2,3

Faktoren, die das Darmmikrobiom beeinflussen
Verschiedene medizinische, ernährungsbezogene und lebensstilabhängige Faktoren können die Zusammensetzung und Funktion des intestinalen Mikrobioms maßgeblich beeinflussen.
- Ernährung
- Schlaf
- Körperliche Aktivität
- Medikamente
- Alter
- Psychische Gesundheit
- Erkrankungen

Ernährungsstrategien zur Unterstützung des Darmmikrobioms
Ernährungsstrategien können dazu beitragen, die Zusammensetzung und Funktion des Darmmikrobioms zu beeinflussen.
- Probiotika: Lebende Mikroorganismen, die in ausreichender Menge verabreicht einen gesundheitlichen Nutzen haben4
- Präbiotika: Substrate, die selektiv von nützlichen Mikroorganismen im Darm genutzt werden und deren Wachstum fördern5
- Postbiotika: Zubereitungen aus inaktivierten Mikroorganismen und/oder deren Bestandteilen, die einen gesundheitlichen nutzen bringen6
SECTION TO BE HIDDEN
- Sender R, et al. PLoS Biol 2016;14(8): e1002533.
- McBurnley MI, et al. The Journal of Nutrition 2019;149(11):1882-95.
- Rinninell E, et al. Mikroorganismen 2019;7(1):14.
- Hill C, et al. Nature Reviews Gastroenterology & Hepatology 2014;11:506–14.
- Gibson GR, et al. Nature Reviews Gastroenterology & Hepatology 2017;14:491–502.
- Salminen S, et al. Nature Reviews Gastroenterology & Hepatology 2021;18:649–67.